In einer Organisation ist ein Konflikt gelöst, wenn alle Konfliktparteien sich geeinigt haben oder wenn eine Konfliktpartei eine Entscheidung getroffen hat.
Variante 1: Alle Konfliktparteien einigen sich auf eine Lösung
Als Konfliktberaterin unterstützen wir die Konfliktparteien darin,
- ihren Konflikt besser zu verstehen, also z. B. die Historie, Konfliktmuster, Rollen im Konflikt, strittige Interessen und Ziele
- persönliche und sachliche Anteile bei den Konfliktursachen zu identifizieren: Streiten wir, weil wir uns nicht ausstehen können? Oder weil wir unterschiedliche Interessen und Vorstellungen haben? Oder ist es eine Mischung aus beidem?
- gemeinsame Ziele zu identifizieren
- die strittigen Themen, Verhaltensweisen, Rollen zu besprechen sowie zu klären
- den Konflikt aufzulösen und über gemeinsam getroffene Vereinbarungen ein Commitment abzugeben
Dabei muss jede Perspektive gehört werden, und bestehende Machtverhältnisse müssen berücksichtigt werden. Damit die Beteiligten Vertrauen zu uns als Konfliktberater fassen, sind wir allen Konfliktparteien gegenüber wertschätzend und allparteilich. Informationen behandeln wir streng vertraulich, außer sie sind freigegeben für alle. Das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Perspektiven ist wesentlich. Denn es muss gelingen, die Menschen wieder in einen konstruktiven Dialog zu bringen und darüber auch eine Flexibilisierung der Standpunkte zu erreichen: Jeder ist bereit, auf den anderen zuzugehen und seine ursprüngliche Position in Frage zu stellen.
Variante 2: Eine Entscheidung treffen
Manchmal jedoch besteht unsere Konfliktberatung darin, den Auftraggeber zu unterstützen, eine Entscheidung zu treffen, um die Situation wenden zu können – mit größtmöglicher Transparenz für alle Beteiligten. Und hin und wieder passiert es auch, dass eine Konfliktpartei eine Entscheidung trifft, z. B. wenn ein Mitarbeiter kündigt oder im Unternehmen eine andere Aufgabe wahrnimmt.
Eine Entscheidung wird notwendig, wenn
- der Konflikt nur durch Änderungen in der Teamzusammensetzung gelöst werden kann
- einzelne Positionen neu besetzt werden müssen
- Ziele für alle verbindlich definiert werden müssen
Immer eine Win-win-Lösung anzustreben, ist nicht realistisch. Manchmal verlieren einzelne Konfliktparteien etwas – ihre Position, ein bestimmtes Aufgabengebiet, einen Teil ihrer Autonomie, einen bestimmten Platz im Team. Die Gesamtsituation mag sich verbessert haben, der Konflikt mag gelöst sein – doch Einzelne haben für diese Lösung etwas aufgegeben oder aufgeben müssen.